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Sommersemester1999

Das Institut für Theaterwissenschaft zieht in die Grunewaldstraße 35 (Steglitz-Zehlendorf).


  Foto: Haus Grunewaldstraße 35
Foto und © Bernd Wannenmacher
  Das Gebäude in der Grunewaldstraße 35 wird von Hans Th. Lehmann im neoklassi­zistischen Stil entworfen und von 1938 bis 1940 gebaut. Die Türen des Hauptein­gangs sind durch Metallbänder geteilt, auf denen die Gelehrten Monachus, Koperni­kus, Röntgen und Paracelsius dargestellt sind. Das Gebäude dient zunächst als Ver­waltungssitz der Deutschen Gemeinschaft zur Erhaltung und Förderung der For­schung. Diese ist seit 1934 von den Natio­nalsozialisten gleichgeschaltet. Kurz nach der Fertigstellung des Hauses findet eine Sitzung des Uranvereins statt, in der die Perspektive deutscher Atomwaffen disku­tiert wird. Aufgrund kriegsbedingten Man­gels und einer ungewissen Forschungs­perspektive stufen die Nationalsozialisten die Entwicklung von Atomwaffen als Pro­jekt minderer Priorität ein.
 
1946 wird das Gebäude für die US-Militär­regierung verwendet. Ab 1956 erfolgt ein moderner Anbau durch den Architekten Hans Schoszberger, der sich stilistisch bewusst von der herrschaftlichen Erschei­nung des Altbaus abgrenzt. Ab 1958 mie­tet die Freie Universität den Gebäudekom­plex an. Die folgende Zeit ist von vielen Umzügen und Umbauten gekennzeichnet. Viele Ins­titute (Geografie, Psychologie, Erziehungs­wissenschaft, Organische Chemie, Sys­tematische Botanik und Pflanzengeografie) und auch eine Mensa finden dort zeitweise ihren Platz. 1973 kauft die FU das Gebäude.
 
Quellen:
- Zur Geschichte des Instituts für Theater­wissenschaft
- Aus der Publikation: Peter Jammerthal / Jan Lazardzig (Hg.), Front – Stadt – Institut. Theaterwissenschaft an der Freien Univer­sität 1948-1968, Berlin 2018, S. 263-266
- Schilling, Martina (Hg.): Freie Universität Berlin – Ein Architekturführer zu den Hochschulbauten, Salenstein 2011
 
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