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19.4.1967

Zweites Sit-in im Henry-Ford-Bau


  Schwarz-Weiß-Foto: Sit-in im Henry-Ford-Bau
Foto: Bernard Larsson
Stehend links der ehemalige AStA-Vorsitzende Knut Nevermann (SPD), am Mikrofon
Rudi Dutschke (SDS), rechts neben ihm der aktuelle AStA-Vorsitzende Hartmut
Häußermann (SHB), vorn sitzend mit Mütze Hans-Joachim Hameister (SDS), neben
ihm mit Brille Jürgen Bernd Runge (RCDS)

  Zu einer vom AStA einberufenen Ver­samm­lung im Auditorium maximum finden sich am frühen Abend über 2000 Studen­ten ein. Sie diskutieren über ein vom Aka­demi­schen Senat in paralleler Sitzung be­rate­nes Verbot von Se­minarrezensionen sowie über eine angekündigte Kürzung des AStA-Haus­haltes, die angedrohte Aberken­nung der Förderungswürdigkeit des Sozia­listischen Deutschen Studentenbun­des (SDS) und drohende Disziplinarmaß­nah­men gegen Mitglieder der Kommune I.
 
Nachdem bekannt wird, dass der Akademi­sche Senat für Forschungsseminare das Verbot von Rezensionen beschlossen hat und "schwerwiegende Maßnahmen" gegen die AStA-Zeitung "FU-Spiegel" androht, falls darin dennoch eine bereits vorliegen­de kritische Rezension des Forschungs­semi­nars von Prof. Dr. Ernst Fraenkel ver­öffent­licht wird, begeben sich die im Audi­max versammelten zu einem Sit-in in die Halle des Henry-Ford-Baus und setzen dort ihre Diskussion fort.
 
Nach erfolgloser Aufforderung des Rektors, die Halle zu verlassen, rückt gegen 23.30 Uhr die Polizei an und beginnt damit, Protestierende hinauszutra­gen. Angesichts des passiven Widerstands der in der Halle ausharrenden Studentinnen und Studenten bricht die Polizei ihren Ein­satz kurz nach Mitternacht ab.
 
Über die Konfliktlage an der FU und in West-Berlin berichtet ARD-Panorama am 13. Februar 1967: Zehn Jahre Freie Uni­versität Berlin – Bildung und Proteste.
 
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