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Foto und © Louis Held |
Walter Gropius (* 1883, † 1969) Der in Berlin geborene Architekt, ein Großneffe von Martin Gropius, studiert in München und Berlin Architektur. Er eröffnet 1910 ein eigenes Architekturbüro. In seinen ab 1911 entstehenden Industriebauten verwirklicht er die Idee eines "Neuen Bauens" durch eine Verbindung von künstlerischem Anspruch und industrieller Fertigungsmethode. 1919 gründet er in Weimar das "Staatliche Bauhaus" als Schule für Architekten, in der das funktionelle Bauen gelehrt wird. Dort entwickelt er in den zwanziger Jahren Konzepte für den industriellen Massenwohnbau, in deren Zentrum die Errichtung von Hochhaussiedlungen stehen. Das Bauen soll verbilligt werden, menschenwürdiger Wohnraum für die Arbeiterschaft entstehen und durch eine großräumige Stadtplanung eine effektive Anbindung der Wohngebiete an die Industriebetriebe erreicht werden. 1928 tritt Gropius als Leiter des "Bauhauses" zurück und arbeitet als freier Architekt wieder in Berlin. 1929/1930 realisiert er seine Ideen u. a. in der Berliner Siemensstadt. Aus Angst vor Übergriffen durch die Nationalsozialisten flüchtet Gropius 1934 zunächst nach England und folgt 1937 einem Ruf nach Cambridge (USA), wo er auch wieder ein eigenes Architekturbüro eröffnet. Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Berlin 1957 (Interbau 57) entwirft er im Hansaviertel einen Wohnblock. 1963-1973 wird in Berlin-Neukölln nach Gropius' Entwürfen eine Großsiedlung errichtet, die im Berliner Volksmund bald als "Gropiusstadt" bezeichnet wird. Dieser Name wird dann 1972 auch amtlich. |