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Fotograf unbekannt, Quelle: Universitätsarchiv der FU |
Udo Camillo Gielen (* 2.2.1921, † 4.10.1951) Udo Gielen erblickt als Sohn des Chefredakteurs Leo J. Gielen und seiner Frau Martha in Elberfeld das Licht der Welt. Zwei Monate nach seiner Geburt zieht seine Familie nach Berlin-Spandau. Udo Gielen besucht dort die Grundschule, später das Real-Gymnasium in Berlin-Lichterfelde. Sein Vater wird 1934 aus politischen Gründen inhaftiert und erhält nach seiner Entlassung Berufsverbot als Journalist. Er dient von 1938 bis 1945 in der Wehrmacht. Nach Kriegsende arbeitet er zunächst in der Elektroindustrie als kaufmännischer Volontär. 1946 wird Udo Gielen Mitglied der LDP. Er gehört seit ihrer Gründung 1948 der FDP an und hat eine Arbeitsstelle bei dem zur Partei gehörenden Zeitungsverlag "Montagsecho". Die Zeitung stellt ihr Erscheinen im September 1949 ein. Ab dem Sommersemester 1949 studiert Gielen an der Deutschen Hochschule für Politik. Neben dem Studium arbeitet er im Sozialamt des Bezirksamtes Spandau. Er vertritt die Jungdemokraten im Berliner FDP-Landesvorstand. Vom 2. bis 4. März 1951 nimmt er an einer Sitzung des Reichsvorstandes der Jungdemokraten in Bonn teil. Auf der Rückfahrt nach Berlin wird er am 5. März 1951 beim Halt des Interzonenzuges am Grenzbahnhof Marienborn festgenommen. Der von Erich Mielke unterzeichnete Haftbeschluss des DDR-Staatssicherheitsdienstes begründet die Inhaftierung Gielens, mit "dem dringenden Verdacht, als 1. Vorsitzender der ‚Jungdemokraten‘ (Landesverband Berlin) Spionage betrieben zu haben". Als er im Oktober 1951 in der MfS-Haftanstalt Berlin-Hohenschönhausen schwer erkrankt, erfolgt seine Überführung in das Haftkrankenhaus Waldheim des DDR-Innenministeriums. Dort stirbt er am 4. Oktober 1951 laut Totenschein an Kreislaufversagen. Schreiben der Deutschen Jungdemokraten an den DDR-Präsidenten Wilhelm Pieck und Anfragen seiner Schwester nach dem Verbleib ihres Bruders bleiben unbeantwortet. |
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Bewerbungsschreiben von Udo Gielen, Quelle: Universitätsarchiv der FU |