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Lehrerselbstwirksamkeit

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Ralf Schwarzer,
& Gerdamarie S. Schmitz, 1999
 
  1. Ich bin mir sicher, daß ich auch mit den problematischen Schülern in guten Kontakt kommen kann, wenn ich mich darum bemühe.
  2. Ich weiß, daß ich zu den Eltern guten Kontakt halten kann, selbst in schwierigen Situationen.
  3. Ich weiß, daß ich es schaffe, selbst den problematischsten Schülern den prüfungsrelevanten Stoff zu vermitteln.
  4. Ich bin mir sicher, daß ich mich in Zukunft auf individuelle Probleme der Schüler noch besser einstellen kann.
  5. Selbst wenn mein Unterricht gestört wird, bin ich mir sicher, die notwendige Gelassenheit bewahren zu können.
  6. Selbst wenn es mir mal nicht so gut geht, kann ich doch im Unterricht immer noch gut auf die Schüler eingehen.
  7. Auch wenn ich mich noch so sehr für die Entwicklung meiner Schüler engagiere, weiß ich, daß ich nicht viel ausrichten kann. (–)
  8. Ich bin mir sicher, daß ich kreative Ideen entwickeln kann, mit denen ich ungünstige Unterrichtsstrukturen verändere.
  9. Ich traue mir zu, die Schüler für neue Projekte  zu begeistern.
  10. Ich kann innovative Veränderungen auch gegenüber skeptischen Kollegen durchsetzen.

Anmerkung: mit (–) gekennzeichnete Items müssen umgepolt werden.
Das Antwortformat ist vierstufig:
(1) stimmt nicht, (2) stimmt kaum, (3) stimmt eher, (4) stimmt genau.


Für die Entwicklung der Lehrer–Selbstwirksamkeitsskala wurden zunächst Bereiche mit unterschiedlichen Kompetenzanforderungen innerhalb des Berufsfeldes von Lehrern identifiziert. Es handelt sich hier vor allem um die Bereiche (a) berufliche Leistung, (b) berufliche Weiterentwicklung, (c) soziale Interaktionen mit Schülern, Eltern und Kollegen sowie (d) Umgang mit Berufsstreß. Alle vier Bereiche sollten in einem Meßinstrument zur Lehrer–Selbstwirksamkeit angemessen vertreten sein.

Bei der Entwicklung der vorliegenden Skala wurden im Rahmen des bundesweiten Modellversuchs Verbund Selbstwirksamer Schulen (vgl. Brockmeyer & Edelstein, 1997) zunächst jeweils fünf bis neun Items für jeden der genannten Bereiche entwickelt und mehrfach revidiert. Alle Items weisen die eindeutige semantische Struktur auf, die für Selbstwirksamkeits-erwartungen typisch ist. Sie enthalten die subjektive Gewißheit, etwas tun zu können, auch wenn eine Barriere im Weg steht.

Diese 27 Items, die im Brainstorming von einer Projektgruppe im Modellversuch entworfen und dann empirisch erprobt wurden, dienten als primärer Itempool zur Konstruktion einer kurzen, ökonomischen Lehrer–Selbstwirksamkeitsskala. Es war das Ziel, ein Instrument von ungefähr zehn Aussagen zu schaffen, das generell bei Lehrern eingesetzt werden kann. Die Auswahl der Items erfolgte vor allem aufgrund von theoretischen Überlegungen und von Gruppendiskussionen zur Inhaltsvalidität, nur sekundär aufgrund der empirischen Itemkennwerte. Es war nicht das Ziel, eine stark homogene Skala zu entwickeln und die interne Konsistenz zu maximieren. Vielmehr erschien es sinnvoll, die Validitätsoptimierung zu betonen, indem relativ heterogene Handlungsbereiche im Berufsleben von Lehrern angesprochen werden.

Cronbachs Alpha liegt in drei bisher vorliegenden Stichproben zwischen .76 und .82 (N jeweils ca. 300). Die Retest-Reliabilität der Skala beträgt .67 (N = 158) bzw. .76 (N = 193) über den Zeitraum eines Jahres und .65 (N = 161) über einen Zweijahreszeitraum.

Literatur

    Schwarzer, R., & Hallum, S. (2008). Perceived teacher self-efficacy as a predictor of job stress and burnout: Mediation analyses. APPLIED PSYCHOLOGY: AN INTERNATIONAL REVIEW,57, 152–171 (Special Issue: Health and Well-Being).    doi: 10.1111/j.1464-0597.2008.00359.x

    Brockmeyer, R. & Edelstein, W. (Hrsg.) (1997). Selbstwirksame Schulen. Wege pädagogischer Innovation. Oberhausen: Laufen.

    Schmitz, G. S. (1998). Entwicklung der Selbstwirksamkeitserwartungen von Lehrern. Unterrichtswissenschaft (Themenheft "Selbstwirksame Schulen: Ein neuer Impuls für die Schulreform"), 26(2), S. 140-157.

    Schmitz, G. S. (2000). Struktur und Dynamik der Selbstwirksamkeitserwartung von Lehrern. Ein protektiver Faktor gegen Belastung und Burnout? [Online Publikation]. Berlin: Freie Universität Berlin. Verfügbar unter: http://www.diss.fu-berlin.de/2000/29/

    Schmitz, G. S. (2001). Kann Selbstwirksamkeiterwartung vor Burnout schützen? Eine Längsschnittstudie in zehn Bundesländern. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 48(1), 49-67.

    Schmitz, G. S. & Schwarzer, R. (2000). Selbstwirksamkeitserwartung von Lehrern: Längsschnittbefunde mit einem neuen Instrument. Pädagogische Psychologie, 14(1), 12-25

    Schwarzer, R. (1994). Optimistische Kompetenzerwartung: Zur Erfassung einer personellen Bewältigungsressource. Diagnostica, 40, 105-123..

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