 FORUM - für FU:N-Leser
 
FORUM - für FU:N-LeserDie Einsparungen, die im Rahmen des Hochschulstrukturgesetzes beschlossen worden sind, sind eine Katastrophe, gegen die wir gemeinsam angehen müssen. Wie ja bereits bekannt, ist geplant, das Institut für Informatik zu schließen und die Mittel für die Zentraleinrichtung Datenverarbeitung (ZEDAT) zu kürzen. Die ZEDAT wäre somit nicht mehr in der Lage, den Betrieb der Internet-server aufrechtzuerhalten. Die Auffahrt zur Datenautobahn steht somit kurz vor ihrer Vollsperrung. Kürzungen in anderen Bereichen gehen natürlich auch an die Substanz. Die einzige Möglichkeit, die uns Studenten jetzt noch bleibt, ist der Streik! Es bleibt zu hoffen, daß sich möglichst viele diesem Streik anschließen, damit er nicht wie so oft wieder wirkungslos verpufft. 
Daniel Koch 
(Anm. d. Red.: Die FU-Leitung konnte mittlerweile die Schließung des Instituts für Informatik abwenden; auch ist der Internetservice der FU nicht gefährdet.)
Schön, daß sich die FU:Nachrichten zu einer richtig lesenswerten Zeitschrift gemausert haben. Schlecht, daß das Forum 
noch so wenig als Dialog-Bühne genutzt wird. Wir brauchen an der Universität wieder eine Streitkultur, nicht um zu streiten, sondern weil sie Ideen bringt.
Als ich hier vor über 30 Jahren anfing war das noch eine sehr patriarchalische 
Ordinarien-Universität. Aber es gab noch eine Verantwortlichkeit und 
eine Autonomie der Universität, die 
verteidigt wurde. Inzwischen ist die Ordinarien-Universität 
abgeschafft, das großartige Experiment der paritätischen 
Gruppen-Universität ist von einer Professorengruppe weggeklagt 
worden. Die Professoren haben die Macht, die sie wollten und sie haben es gründlich verpatzt. Sie sind zu einem Haufen 
Egoisten entartet, Verantwortung und Autonomie sind dahin. Jeder gegen 
jeden. Da läßt sich prächtig staatlich eingreifen. Und 
zwischen dem ganzen Sparschwachsinn - während andernorts Paläste gebaut werden - wir grauen Mäuse vom 
Personal. Nicht mehr einen Boß, mit dem man notfalls reden konnte, 
sondern ein ganzes Rudel von der Sorte "Ich Tarzan, Du Jane, ich 
Idee, Du Arbeit".
 Diese Einstellung war schon bei Tarzan nicht sonderlich fruchtbar. Nichts ist so 
wertvoll wie eine erfahrene und motivierte Belegschaft. Und noch nie war 
die Universität so weit davon entfernt. Es ist abzusehen, daß 
wir in erster Linie die Sparmaßnamen ausbaden müssen, wenn wir es uns gefallen lassen. Machen wir 
die Arbeit einer nichtbesetzten Stelle mit, liefern wir den Beweis 
für ihre Überflüssigkeit nach, lassen wir sie liegen, 
handeln wir uns jede Menge Ärger ein. Das bedeutet schlicht, daß wir aus unserer 
Arbeitnehmerintensivhaltung ausbrechen und wieder eine ansprechbare 
Gruppe bilden müssen, sonst bleiben wir zwischen den Stühlen 
sitzen. Ein Weg dahin wäre, mit hoher Wahlbeteiligung einen starken Personalrat zu wählen, der seinen durchaus ausbaufähigen 
gesetzlichen Rahmen hat. Über die Personalversammlungen könnten 
wir ihm das Mandat geben, das er braucht, um uns wirksam zu vertreten. 
Individuell lassen sich die auf uns zukommenden Probleme nicht mehr lösen. Und der Präsident wäre 
gut beraten, dieses Vorhaben mit allen Mitteln zu unterstützen. Er 
könnte sich einen Mitstreiter schaffen, mit dem er sich wohl 
streiten muß, mit dem er aber nach der Einigung auch rechnen kann. Laßt es uns überdenken und 
anpacken!
Klaus Wolfermann, Fototechniker im Geographischen Institut
 
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