Internationale Kurznachrichten aus der Mongolei
(Berichtszeitraum: Januar 1995 - Dezember 1995)
von Bernd Johann
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Mongolische Journalisten kritisieren Krieg in
Tschetschenien.
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Zwei mongolische Journalisten appellierten an den
Generalsekretär, den Sicherheitsrat und die
Generalversammlung der UNO sowie an den amerikanischen
Präsidenten, sich für ein Ende des russischen
Militäreinsatzes einzusetzen. Das aggressive
Vorgehen Rußlands widerspreche den
völkerrechtlichen Prinzipien der internationalen
Gemeinschaft. (MM, 6. 1. 95, S. 1)
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Mongolische Filme beim "Festival des trois
continents" in Nantes.
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Elf mongolische Filme aus den Jahren 1938 bis 1992 wurden
auf der internationalen Filmschau im
nordfranzösischen Nantes gezeigt, darunter das Werk
"Aldas" von Ch. Jumdaan, der die Geschichte
eines Boxers in der Mongolei erzählt. Gezeigt wurden
ferner die Produktionen "Serelt" (Das Erwachen,
1957, Regie: S. Guenden) und "Norjmaagyun zam"
(Norjmaas Weg, 1938, Regie: T. Natsagdor). Beide Filme
beschreiben, wie fortschrittsgläubige Schulmediziner
gegen die traditionelle Heilkunde der Lamas
ankämpfen. Zu sehen waren auch die Lebensgeschichte
von Sharew, einem der berühmtesten mongolischen
Maler zu Beginn dieses Jahrhunderts ("Die fünf
Farben des Regenbogens", 1979, Regie: B. Nagnaidor),
und die tragisch-komische Erzählung über einen
Arbeiter aus Ulan Bator, der zur Kamelzucht abkommandiert
wird ("Der Junge aus der Hauptstadt", 1968, Reg
ie: B. Jamsran). (Neue Zürcher Zeitung, 7. 1. 95)
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Suchbaatar-Orden in Deutschland begehrt.
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Nach einem Bericht der Zeitung "Ardyn Erh"
wurde in Deutschland ein Suchbaatar-Orden, die
höchste Auszeichnung der Mongolei, für 1500
Mark verkauft. (MM, 6. 1. 95, S. 2)
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Ehrung für Prof. Sagaster.
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Der Mongolist Prof. Dr. Klaus Sagaster von der
Universität Bonn hat von der Mongolischen Akademie
der Wissenschaften einen Preis dafür verliehen
bekommen, daß er alte auf Birkenrinde geschriebene
Schriften an der Kölner Fachhochschule für
Kunst restaurieren läßt. (WDR-Morgenmagazin,
WDR II, Interview mit Prof. Sagaster, 11. 1. 95, 8. 46 bis
8. 52 Uhr)
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NVA-Uniformen für mongolische Soldaten.
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Aus alten Beständen der früheren Nationalen
Volksarmee der DDR (NVA) sollen Kasachstan, Kirgistan und
die Mongolei Sommer- und Winterbekleidung erhalten. Damit
können die Soldaten der drei zentralasiatischen
Länder ihre ungeliebten Sowjetuniformen ausziehen.
(Die Welt, 11. 1. 95)
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Burjatischer Präsident kritisiert russische
Zollpolitik.
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Am 15. Januar 1995 war der Präsident der zu
Rußland gehörenden Republik Burjatien, Leonid
Potapow, zu einem offziellen Besuch in der Mongolei. Mit
Präsident Punsalmaagiin Otschirbat sprach er
über eine Ausweitung der wirtschaftlichen und
kulturellen Kontakte. In einem Interview mit dem
"Mongol Messenger" beklagte sich Potapow
über die hohen Zolltarife der Russischen
Föderation, die den Handelsverkehr zwischen
Burjatien und der Mongolei stark beeinträchtigen.
(MM, 20. 1. 95, S. 1)
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Mongolisch-russische Handelsbeziehungen
rückläufig.
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Der Handelsumsatz zwischen beiden Ländern ist um
beinahe die Hälfte von 419,9 Mio. US-Dollar in 1992
auf 218,2 Millionen US-Dollar in 1994 geschrumpft. Fast
die gesamte Produktpalette ist betroffen. Die
traditionellen mongolischen Exporte von Fleisch und Leder
nach Rußland sind praktisch eingestellt. Ursachen
für den Handelsrückgang sind nach Auffassung
mongolischer und russischer Experten die Wirtschaftskrise
und der Devisenmangel in beiden Ländern. Hinzu
kommen Schwierigkeiten beim Übergang zur
Marktwirtschaft, aber auch Zoll- und Steuerbarrieren.
(SWB FE 13. 2. 95 (2226), E/2)
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Parteikontakte.
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Auf Einladung der Kommunistischen Partei Chinas besuchte
der Generalsekretär der Mongolischen
Revolutionären Volkspartei (MRVP), Dashjondon, im
Februar 1995 Peking. (Xinhua, engl. , 15. 2. 95, zit. n. DW
Monitor Asien. 17. 2. 95, S. 6)
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Grundlage für eine fruchtbare Zusammenarbeit.
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Die Kontakte und Kooperation zwischen der Mongolei und
dem Europäischen Parlament haben sich in den letzten
Jahren intensiviert, erklärte der Vorsitzende der
Sektion des Europaparlaments für die Beziehungen zu
den Ländern Zentralasiens, der Spanier Robles Piker
zum Abschluß seiner Gespräche in Ulaanbaatar.
(MM, 24. 3. 95, S. 1)
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Dschasrai in Europa.
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Der mongolische Ministerpräsident Puntsagiin
Dschasrai besuchte im März 1995 die Niederlande und
Dänemark. In Kopenhagen nahm er überdies am
Weltsozialgipfel der Vereinten Nationen teil. Nach seiner
Rückkehr erklärte der Regierungschef, daß
das Interesse an der Mongolei in Europa wachse. (MM,
24. 3. 95, S. 1)
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Ausstellung mongolischer Kunstwerke in den USA.
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Kunstschätze aus dem Bogd Khan-Palastmuseum und dem
Museum für Schöne Künste in Ulaanbaatar,
darunter einige der berühmten buddhistischen Statuen
Ondor Gegeen Zanabazars, werden im Museum für
Asiatische Kunst in San Francisco gezeigt. Die
Ausstellung wird auch in Washington D. C. zu sehen sein.
(MM, 31. 3. 95, S. 1)
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Bulgariens Präsident in der Mongolei.
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Vom 5. -6. 4. 95 hielt sich der bulgarische Präsident
Schelju Schelew zu einem offiziellen Besuch in
Ulaanbaatar auf. Er ist das erste Staatsoberhaupt aus
einem der früheren sozialistischen Staaten in
Osteuropa, das die Mongolei besuchte. Nach dem
Zusammenbruch des Sozialismus sank der Außenhandel
zwischen beiden Staaten 1994 auf das niedrige Niveau von
500. 000 US-Dollar. In den vergangenen Jahrzehnten erhielt
die Mongolei Kredite aus Bulgarien. In einem
Gespräch mit dem mongolischen Staatschef Otschirbat
sprach Schelew das Thema der mongolischen Schulden an.
Darüber hinaus wurden Möglichkeiten einer
Ausweitung der Handelskontakte diskutiert. Die beiden
Präsidenten unterzeichneten einen Vertrag über
freundschaftliche Beziehungen und Zusammenarbeit. (MM,
7. 4. 95, S. 1)
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Deutsche Hilfe in der Not.
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Der deutsche Botschafter in der Mongolei, Dr. Cornelius
Metternich, überreichte dem Herausgeber der
englischsprachigen mongolischen Zeitung "MM",
Tschanraviin Burenbayar, zwei Fernschreibgeräte. Die
Telexapparate sind ein Geschenk der Deutschen Welle in
Köln. Welle-Intendant Dieter Weirich spendete die
Geräte, nachdem er von dem verheerenden
Großfeuer Ende letzten Jahres in den
Redaktionsräumen des "Mongol Messenger"
erfahren hatte. (MM, 14. 4. 95, S. 1)
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Von Nachbar zu Nachbar.
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Der mongolische Ministerpräsident Puntsagiin
Dschasrai traf im April in Moskau mit seinem russischen
Amtskollegen Wiktor Tschernomyrdin zusammen. Die beiden
Regierungschef betonten den Willen zur Vertiefung der
Zusammenarbeit ihrer Länder. Zugleich
erörterten sie eine Reihe von bilateralen Problemen,
darunter die Frage der mongolischen Schulden bei
Rußland und den drastischen Rückgang im
beiderseitigen Außenhandel. Unterzeichnet wurden
verschiedene Abkommen, u. a. über die Zusammenarbeit
im Post- und Gesundheitswesen sowie im wissenschaftlichen
und kulturellen Bereich. (MM, 14. 4. 95, S. 1)
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Mongolisch-deutscher Geschäftsrat.
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Erstmals waren mongolische Exportunternehmen auf der
Handels- und Industrie-Messe in Hannover vertreten. Bei
einem Treffen mongolischer und deutscher
Wirtschaftsvertreter - von deutscher Seite u. a. Mercedes
Benz, Siemens und die Berliner Bank - wurde ein
gemeinsamer Geschäftsrat ins Leben gerufen. (MM,
14. 4. 95, S. 2)
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Neue Interpretation der internationalen Beziehungen.
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Erstmals nach dem Ende des Sozialismus bemüht sich
ein politikwissenschaftliches Buch um eine
Neuinterpretation der weltpolitischen Entwicklungen der
jüngeren Vergangenheit. Der Sinologe Dashdordschiin
Bayarhuu beschreibt in seinem Werk "Internationale
Beziehungen im 20. Jahrhundert" zentrale
weltpolitische Ereignisse. Der Lehrer an der
Außenpolitischen Hochschule der Nationalen
Universität der Mongolei geht nicht nur auf den
Zweiten Weltkrieg, den Kalten Krieg, den Kollaps der
sozialistischen Gemeinschaft und das
mongolisch-sowjetische Verhältnis ein. Breiten Raum
widmet der Autor auch der neueren deutschen Geschichte.
Bei einem längeren Aufenthalt in Deutschland Anfang
der 90er Jahre konnte der Verfasser zahlreiche Dokumente
über den Nationalsozialismus, den
Hitler-Stalin-Pakt, die Entstehung der beiden deutschen
Staaten und den Zusammenbruch der DDR auswerten. (MM,
14. 4. 95, S. 4)
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Tuwa und die Mongolei.
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Die zur Russischen Föderation gehörende
Republik Tuwa und die Mongolei beschlossen, den Handel
auszuweiten. Zugleich vereinbarten sie, gegen die
wachsende Grenzkriminalität vorzugehen. (MM,
21. 4. 95, S. 1)
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Bald mongolische Blauhelme?
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Nach Meinung der mongolischen Armeeführung
könnten sich Soldaten aus der Mongolei an
internationalen friedensbewahrenden Aufgaben beteiligen.
(MM, 21. 4. 95, S. 1)
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Neue Visa-Regelungen zwischen Mongolei und Rußland.
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Ab Juli müssen mongolische und russische Bürger
bei Privatreisen ins Nachbarland ein Visum beantragen.
(MM, 21. 4. 95, S. 3)
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Tod in Rußland.
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121 Mongolen kamen in den letzten zwei Jahren in
Rußland ums Leben. Seit Jahresbeginn 1995 allein
starben sechs Mongolen in Irkutsk - die meisten von ihnen
wurden ermordet. Etwa 200 Mongolen leben in Irkutsk ohne
offizielle Papiere. (MM, 21. 4. 95, S. 3)
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Mongolei und Nepal wollen Beziehungen ausbauen.
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Eine umfassende Zusammenarbeit auf allen Ebenen
vereinbarten der Ministerpräsident von Nepal, Man
Mohan Adhikari und sein mongolischer Amtskollege
Dschasrai bei einem dreitägigen Treffen in
Ulaanbaatar. (MM, 28. 4. 95. )
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Mongolei strebt in die ASEAN.
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Auf einer Außenministerkonferenz der Blockfreien
äußerte die Mongolei Anfang Mai den Wunsch, in
die ASEAN (Association of South-East Asian Nations)
aufgenommen zu werden. (MM, 12. 5. 95, S. 3)
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Mongolei verurteilt chinesischen Nukleartest.
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Das mongolische Außenministerium verurteilte in
einer Stellungnahme den chinesischen Atombombenversuch
vom 15. Mai. (MM, 19. 5. 95, S. 1)
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Drängt Asian Development Bank auf Export von
Kaschmir-Wolle?
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In einem Interview mit der Zeitung "Ardyn
Erch" sagte der mongolische Finanzminister
Byambajaw, daß die Asiatische Entwicklungsbank
unterstützt von IWF und Weltbank die Mongolei
drängten, das Ausfuhrverbot von unverarbeiteter
Kaschmir-Wolle zu widerrufen. Die mongolische Regierung
steht auf dem Standpunkt, daß es ökonomisch
lukrativer sei, die Wolle in der Mongolei
weiterzuverarbeiten, anstatt sie als billiges Rohprodukt
auf den Weltmärkten anzubieten. (MM, 19. 5. 95, S. 2)
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Vietnamesischer Außenminister besucht Mongolei.
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Beim Besuch des vietnamesischen Außenministers
Nguyen Manh Cam wurde ein Vertrag über
freundschaftliche Beziehungen und Zusammenarbeit
paraphiert, der demnächst von den Präsidenten
beider Länder unterzeichnet werden soll. (MM,
19. 5. 95, S. 1-2)
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Fernseh- und Radio-Seminar mit deutschen Experten.
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Die Mongolische Stiftung für Entwicklung der
Demokratie und die Friedrich-Ebert-Stiftung
veranstalteten gemeinsam ein Seminar über die
"Rolle von Funk und Fernsehen in der demokratischen
Gesellschaft". Das Seminar sollte die Debatte
über ein Gesetz zum Schutz der freien Presse
ergänzen, welches gegenwärtig im mongolischen
Parlament zur Beratung ansteht. Der mongolische
Präsident setzt sich dafür ein, die bisherige
Kontrolle von Radio und Fernsehen durch die Regierung
abzuschaffen. (MM, 9. 6. 95, S. 3)
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Frauenbewegung.
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Die Union Freier Frauen in der Mongolei
"Frauen-Gerechtigkeit" will eine
Föderation der Mongolischen Demokratischen Frauen
(FMDF) gründen. Die Föderation soll sich
für die Beseitigung von weiblicher Diskriminierung
einsetzen und die Aktivitäten von Frauen im
politischen und wirtschaftlichen Leben der Mongolei
fördern. (MM, 9. 6. 95, S. 4)
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Frauen in der Armee.
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Erstmals in ihrer 70jährigen Geschichte verlieh die
Höhere Militärakademie in Ulaanbaatar
Offizierstitel an Frauen. (MM, 9. 6. 95,
S. 4)
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"Mein Kampf" auf mongolisch.
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In der mongolischen Zeitung "Hoh Tolbo" wurde
eine Artikelserie gestartet, die Auszüge aus Hitlers
"Mein Kampf" wiedergibt. Das Blatt
begründete den Nachdruck der Passagen damit, es sei
für die Mongolen interessant, ihr Wissen über
Hitler, der für den Zweiten Weltkrieg und den
Faschismus verantwortlich sei, auszubauen. Keinesfalls
wolle man damit den Faschismus populär machen. (The
Mongol Messenger, 9. 6. 95, S. 4)
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Mongolischer Präsident gibt deutscher Presse
Interviews.
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Im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin
"Focus" und der "Frankfurter Allgemeinen
Zeitung" berichtete Präsident Otschirbat
über die politische und wirtschaftliche Lage in
seinem Land. Er zog ein positives Resum‚e der
Reformpolitik, wies allerdings auf viele noch bestehende
Schwierigkeiten hin. Ein großes Problem bei der
Umsetzung der Reformen nannte er die bremsende
Bürokratie in den zentralen und örtlichen
Behörden. Otschirbat sprach sich dafür aus, die
Verwaltung neu zu strukturieren und Personal abzubauen.
Im wirtschaftlichen Bereich gelte es vor allem, Defizite
bei der Energieversorgung und die Inflation zu
beseitigen. Darüber hinaus müsse die
Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe verbessert werden.
(FAZ, 21. 6. 95, S. 4 und MM, 23. 6. 1995,
S. 1)
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"Die Mongolei nicht verlieren".
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Auf Einladung des mongolischen Parlaments hielt sich eine
russische Delegation, geleitet vom stellvertretenden
Vorsitzenden der russischen Duma, A. D. Wengerowski, zu
politischen Gesprächen in Ulaanbaatar auf. Im
Gespräch mit der Zeitung "Ardyn Erch"
beklagte Wengerowski, daß die russisch-mongolischen
Beziehungen ins Stocken geraten seien. Es sei
töricht, wenn Rußland den mongolischen Markt
an andere Staaten verliere. Zugleich hob er die
geopolitische Bedeutung der Mongolei für die
russische Außenpolitik im asiatisch-pazifischen
Raum hervor. Er wolle nicht, daß die Ideologie der
Amerikaner in der Mongolei populär werde oder das
Land zu einem militärischen Sprungbrett für
andere Staaten werde. (MM, 23. 6. 95,
S. 3)
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Historiker suchen internationale Zusammenarbeit.
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Gemeinsam mit Forschern aus der Republik Korea,
Deutschland, Frankreich, Italien, Japan und den USA will
das Historische Institut der Mongolei in die Erkundung
der mongolischen Geschichte neue Impulse bringen. (The
Mongol Messenger, 23. 6. 95, S. 3)
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"Wanzen" sorgen für Verstimmung zwischen
Ulaanbaatar und Beijing.
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Aus Protest gegen Abhöranlagen in der mongolischen
Botschaft in Beijing hat die Mongolei den Besuch von
hohen chinesischen Regierungsbeamten in Ulaanbaatar
abgesagt. Der Besuch sollten die für Ende des Jahres
geplante China-Reise des mongolischen Präsidenten
Otschirbat vorbereiten. Mongolische Handwerker hatten bei
Reparaturarbeiten in der diplomatischen Vertretung
"Wanzen" entdeckt, die vermutlich bereits vor
mehr als zehn Jahren installiert worden waren. China
bestritt jegliche Verantwortung und warnte die Mongolei
vor negativen Folgen in den bilateralen Beziehungen.
(Reuter, engl. 9. 6. 95)
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Neue Einreise-Bestimmungen in Kraft.
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Seit 1. 7. 95 gelten neuen Einreise-Regelungen zwischen
Rußland und der Mongolei. Mongolische und russische
Staatsbürger müssen nun bei Reisen ins
Nachbarland ein gültiges Visum vorweisen. Ein
russisches Visum für Geschäftsleute kostet 25
und für Privatreisende 15 US-Dollar; in dringenden
Fällen werden 50 US-Dollar verlangt. (The Mongol
Messenger 26. 8. 95, S. 1)
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Parlamentssprecher Bagabandi in Ukraine und
Österreich - Oppositionsführer nicht in
Delegation.
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Um die Ausweitung der Kontakte mit den Parlamenten der
Ukraine und Österreichs ging es bei den
Gesprächen Natsagiin Bagabandis in Kiew und Wien. D.
Ganbold, der Chef der Nationaldemokratischen Partei,
sagte die Teilnahme an der Besuchsreise ab. Zur
Begründung verwies er auf die unzulängliche
Behandlung drängender Probleme im mongolischen
Parlament. (MM, 30. 6. -7. 7. 95, S. 1)
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Mongolischer Ministerpräsident in Singapur und
Malaysia.
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Mit dem Regierungschef von Singapur, Goh Chok Tong,
erörterte Ministerpräsident Dschasrai die
wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder. Ein
Investitionsabkommen wurde unterzeichnet.
Anschließend reiste der mongolische Regierungschef
nach Malaysia, wo er Verträge über
Investitionen und zur Vermeidung von Doppelbesteuerung
unterschrieb. (Reuter, engl. , 24. 7. 95 und 27. 7. 95)
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Chinas Kommunisten wollen Parteiarbeit in der Inneren
Mongolei verstärken.
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Bei einer Inspektionsreise in der Inneren Mongolei, sagte
das Mitglied des Ständigen Ausschusses des
Politbüros der KP Chinas, Hua Jinto, die Partei
müsse organisatorisch verstärkt werden, um den
Wirtschaftsaufbau voranzubringen. Insbesondere müsse
die Organisation der Partei auf dem Lande verbessert
werden, meinte der kommunistische Funktionär.
(Zentraler Volksrundfunk, chines. , 25. 6. 95, zit. n. DW
Monitor Asien, 27. 6. 95)
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Deutschland unterstützt weiterhin mongolische
Wirtschaftsreformen.
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Im Mittelpunkt der deutsch-mongolischen
Regierungsverhandlungen in Bonn (4. -5. 7. 95) standen
Projekte zur Förderung von klein- und
mittelständischen Unternehmen in Landwirtschaft und
Industrie. Insgesamt wurden von deutscher Seite Hilfen
für die Mongolei in Höhe von 20 Mio. DM
bereitgestellt, davon 12 Mio. DM in der Finanziellen
Zusammenarbeit und 8 Mio. DM in der Technischen
Zusammenarbeit. (Pressemitteilung des Bundesministeriums
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung,
Bonn, 6. 7. 95)
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Dalai Lama in der Mongolei.
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Geheimhaltung umgab den fünften Besuch des Dalai
Lama in der Mongolei. Erst kurzfristig wurden Ankunft und
Aktivitäten des Dalai Lama in der mongolischen
Hauptstadt bekanntgegeben. Hintergrund waren - wie schon
bei früheren Besuchen des Dalai Lamas in der
Mongolei - chinesische Proteste. Die mongolische
Regierung verwies darauf, es handele sich um eine rein
religiöse Reise. Das geistliche Oberhaupt der
mongolischen Buddhisten wollte im Gandan-Kloster von
Ulaanbaatar eine neue Statue "beleben" und im
Manba-Datsan-Kloster ein Zentrum für traditionelle
tibetische Medizin einweihen. Zur Delegation des Dalai
Lamas gehörte der amerikanische Filmschauspieler
Richard Gere. (FAZ, 5. 8. 1995)
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Wind- und Solarenergie in Innerer Mongolei dank deutscher
Hilfe.
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Mit Unterstützung der Gesellschaft für
Technische Zusammenarbeit soll in der Inneren Mongolei
künftig verstärkt die Kraft von Wind und Sonne
zu Energiegewinnung eingesetzt werden. 190 Siedlungen
sollen in den kommenden Jahren auf diese Weise mit Strom
versorgt werden. Eine erste Anlage wurde in dem Dorf Ayin
Aobao 300 Kilometer nördlich von Huhhot in Betrieb
genommen. (Frankfurter Rundschau, 8. 8. 95, S. 5)
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Mongolische Lieder in Köln.
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Das mongolische Ensemble "Egschiglen"
("Schöne Melodie) präsentierte
während des "Sommer Köln '95"
Tänze und Musik aus ihrer Heimat. (Kölner
Stadt-Anzeiger, 8. 8. 95, S. 20)
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UNESCO: Charchorin der Nachwelt erhalten.
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Die mongolische Regierung und die UNESCO schlossen am
25. 7. 95 einen Vertrag, um gemeinsam den Verfall der
historischen Hauptstadt der Mongolei aufzuhalten. (The
Mongol Messenger, 12. 8. 95, S. 1)
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Hilfe für die Zähne der Mongolen.
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Die deutsche Botschaft überreichte der Provinz
Bulgan medizinisches Gerät im Wert von 100. 000 DM -
eine Spende des Deutschen Zahnärzteverbandes. (The
Mongol Messenger, 12. 8. 95, S. 1)
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"Unpassierbares Nordtor".
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Bei einer Inspektionsreise in die Innere Mongolei sagte,
der stellvertretende Vorsitzende der Zentralen
Militärkommission der VR China, Generaloberst Zhang
Zhen, die Truppeneinheiten in der Grenzregion sollten
besser geschult und motiviert werden, "um das
Nordtor unseres heiligen Vaterlandes für jede Gefahr
unpassierbar zu machen". (Zentraler chinesischer
Volksrundfunk v. 23. 8. 95, zit. n. DW Monitor-Dienst
Asien)
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Freie Wirtschaftszone.
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Die Entwicklung einer freien Wirtschaftszone im
Grenzgebiet zwischen der Mongolei und der Burjatischen
Republik in der Russischen Föderation war das Thema
einer Sitzung einer burjatisch-mongolischen Kommission
für Handel, Wirtschaft und Wissenschaft in Ulaan
Ude. (MM, 26. 8. 95, S. 2)
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Mongolisch-Deutscher Geschäftsrat.
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In Anwesenheit eines Vertreters der deutschen Botschaft
kam Mitte August der mongolisch-deutsche
Geschäftsrat in Ulaanbaatar zu seiner
Gründungssitzung zusammen. Mitglied des Rates
können alle Firmen und Privatpersonen aus der
Mongolei werden, die geschäftliche Beziehungen mit
Deutschland unterhalten. (MM, 26-8. 95,
S. 2)
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Hillary Clinton bekräftigt US-Unterstützung
für Mongolei.
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Bei einem zweitägigen Besuch in der Mongolei sagte
die Ehefrau des amerikanischen Präsidenten, Hillary
Clinton, ihr Land unterstütze die mongolische
Unabhängigkeit und Demokratie. Bei einem Treffen mit
mongolischen Studenten hob die First Lady der USA hervor,
ihr gefalle es sehr, daß es so viele Frauen an der
Universität gebe. (MM, 13. 9. 95,
S. 1)
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Türkischer Staatspräsident in der Mongolei (11.
- 13. 9. 95).
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Süleyman Demirel, Staatspräsident
der Türkei, sagte bei seinem ersten offiziellen
Besuch, er beobachte den demokratischen Umbruch in der
Mongolei mit großem Interesse und sei voller
Enthusiasmus für den Ausbau der bilateralen
Beziehungen. Die türkische Delegation, darunter der
Außenminister und hohe Regierungsbeamte, versprach
Unterstützung beim Erhalt historischer Stätten
in der Mongolei. Demirel besichtigte die antike Statue zu
Ehren Tonjukuks, eines türkischen Beraters Tschingis
Khans. Beide Staaten unterzeichneten einen Vertrag
über Freundschaft und Zusammenarbeit sowie Abkommen
zur Vermeidung von Doppelbesteuerung, Zusammenarbeit im
Tourismus und im kulturellen Bereich. Vereinbart wurde
überdies, 1996 eine türkische Botschaft in
Ulaanbaatar zu eröffnen. (MM,
20. 9. 95, S. 1)
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Präsident Otschirbat in Deutschland, Ungarn und
Belgien.
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Die zehntägige Europareise des mongolischen
Staatspräsidenten begann am 18. September in Bonn, wo
er in der Villa Hammerschmidt von Bundespräsident
Roman Herzog offiziell begrüßt wurde. In der
Begleitung des Präsidenten befand sich neben
Außenminister Gombosuren und dem früheren
Parlamentspräsidenten Gontschigdordsch von der
Sozialdemokratischen Partei eine 30-köpfige
Delegation mongolischer Privatunternehmer. Im Mittelpunkt
seiner Gespräche mit deutschen Politikern und
Unternehmern standen vor allem Fragen der
wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Ferner unterzeichnete
der mongolische Gast mit Außenminister Klaus Kinkel
zwei Dokumente - eine Erklärung über die Natur
der Beziehungen zwischen den beiden Staaten sowie ein
Protokoll über Zusammenarbeit in den Bereichen
Kultur, Wissenschaft und Bildung. Otschirbat traf am
19. September außerdem zu einer kurzen U nterredung
mit Bundeskanzler Helmut Kohl zusammen. In einem Vortrag
in der Konrad-Adenauer-Stiftung entwickelte der
mongolische Staatspräsident seine Vorstellungen von
einer humanen, demokratisch verfaßten und
selbstverantwortlichen Gesellschaft in der Mongolei,
ohne jedoch die noch vorhandenen Probleme zu
beschönigen. In der anschließenden Diskussion
ging er offen auf die vielen Fragen aus dem Publikum
ein. Nach der Eintragung ins Goldene Buch der Stadt Bonn
und einer Begegnung mit dem Minister für
Internationale Zusammenarbeit, Carl-Dieter Spranger,
reiste Otschirbat mit seiner Delegation am 20. September
nach München weiter. Neben Gesprächen mit
bayerischen Politikern und Besichtigungen bei Siemens
und Audi blieb dem mongolischen Gast vor seiner
Weiterreise nach Ungarn noch Zeit für eine
Maß Bier auf dem Münchner Oktoberfest. Auch
in Budapest und Brüssel drehten sich die
Gespräche des mongolischen Staatspräsidenten
hauptsächlich um wirtschaftliche Fragen wie auch um
eine engere politische Zusammenarbeit zwischen der Mongo
lei und Europa. (Berichterstatterin: Doris Götting)
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Polnische Botschaft geschlossen.
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Aus finanziellen Gründen schloß Polen am
30. 9. 95 seine diplomatische Vertretung in Ulaanbaatar.
Die Botschaft in Beijing soll künftig die Aufgaben
übernehmen. (MM, 20. 9. 1995, S. 1).
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Zollabkommen.
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Rußland und die Mongolei vereinbarten eine
umfassende Zusammenarbeit im Bereich des Zollwesens. So
wollen die Behörden beider Länder künftig
enger bei der Zollkontrolle zusammenarbeiten,
Informationen austauschen und Personal gemeinsam
ausbilden. (ITAR-TASS, russ. , 11. 10. 95)
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Kalmückiens Staatschef im Amt bestätigt.
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Kirsan Iljumschinow ist am 15. Oktober 1995 für
sieben Jahre als Präsident der zu Rußland
gehörenden Republik Kalmückien bestätigt
worden. 84 Prozent der Wähler stimmten für ihn.
Die Wahlbeteiligung lag bei 78 Prozent. 1993 war der
33jährige Geschäftsmann und Multimillionär
mit dem Versprechen, die Steppenrepublik nördlich
des Kaspischen Meeres in ein "russisches
Kuwait" zu verwandeln, erstmals zum Präsidenten
gewählt worden. Iljumschinow regiert das Land
autoritär; Oppositionsparteien sind nicht
registriert. Eigentlich waren Neuwahlen erst 1998
fällig. Nachdem Moskau jedoch dem Führer der
mongolischstämmigen Kalmücken Veruntreuung von
Krediten und Subventionen vorgeworfen und sich auch die
Staatsanwaltschaft eingeschaltet hatte, ergriff
Iljumschinow die Flucht nach vorn. Er ordnete vorgezogene
Neuwahlen an und verlängerte seine Amtszeit
kurzerhand von fünf auf sieben Jahre (Frankfurter
Rundschau, 17. 10. 95; ein ausführlicher Bericht
über Kalmückien ist in den Mongolischen Notizen
Nr. 3/1994 erschienen).
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Kredit für Luftsicherheit.
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Die Asiatische Entwicklungsbank gewährt der Mongolei
einen Kredit in Höhe von 24 Millionen US-Dollar, um
die Sicherheit im mongolischen Luftraum zu erhöhen.
(Far Eastern Economic Review, 19. 10. 95, S. 91)
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Uni Hannover arbeitet an Schutzkonzept für
Baikalsee.
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Wissenschaftler an der Universität Hannover
entwickeln gemeinsam mit sibirischen Forschern ein
Konzept zum Schutz des Baikalsees. Vor allem Schadstoffe
aus der Land- und Forstwirtschaft belasten das
Gewässer in der Russischen Föderation nahe der
mongolischen Grenze. (DPA, 19. 10. 95)
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Ausbildung für mongolische Offiziere in Deutschland.
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Der Parlamentarische Staatssekretär im
Bundesverteidigungsministerium, Bernd Wilz, und der
mongolische Verteidigungsminister Schagalyn Dschadaamba
sprachen über die künftige Zusammenarbeit ihrer
Ministerien. Im Rahmen deutscher Entwicklungshilfe wurde
ein Abkommen über die Ausbildung mongolischer
Offiziere in Deutschland unterzeichnet. Zur Zeit
studieren fünf mongolische Offiziere an
Bundeswehrhochschulen, sechs weitere sollen ihnen folgen.
(DW Monitor-Dienst Asien, 20. 10. 95, S. 5)
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Botschafter der alten Garde.
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Die neuen mongolischen Botschafter in Rußland und
China, Nadmidiyn Bawuu in Moskau und Dagwyn Tsahilgaan in
Beijing, waren früher Funktionäre der
Kommunistischen Partei. Sie hatten nach dem Umbruch 1990
ihre bisherigen Posten verloren. Bawuu war von 1988 bis
1990 Außenhandelsminister; Tsahilgaan war von 1989
bis 1990 Ideologie-Chef der Mongolischen
Revolutionären Volkspartei. (Far Eastern Economic
Review, 10/1995)
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Russisch-mongolische Gespräche.
-
Beim Besuch des russischen Außenhandelsministers
und stellvertretenden russischen
Ministerpräsidenten, Oleg Dawydow, in Ulaanbaatar
schlossen Rußland und die Mongolei ein Abkommen
über den Schutz und die Förderung von
Investitionen sowie eine Handelsvereinbarung für
1996. Darüber hinaus vereinbarten beide Seiten,
mongolische Kupfererzeugnisse nach Rußland
auszuführen im Austausch gegen russische
Treibstofflieferungen. Die Frage der mongolischen
Altschulden in Höhe von rund zehn Milliarden
transferablen Rubeln blieb ungelöst. Dawydow
räumte allerdings ein, daß die Mongolei
angesichts ihrer wirtschaftlichen Situation niemals in
der Lage sein werde, alle Verbindlichkeiten an Moskau
zurückzuzahlen. (MM, 30. 11. 95,
S. 1; Reuter, engl. , 30. 11. 95)
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Rege Kontakte.
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Die deutsch-mongolischen Handelsbeziehungen werden enger.
Diese positive Bilanz zog der Mongolisch-Deutsche
Geschäftsrates bei seinem dritten Treffen am
23. 11. 95 in Ulaanbaatar. Von deutscher Seite waren
vertreten die Berliner Bank, die Siemens Nixdorf AG und
die Unternehmensgruppe Philipp Holzmann, die allesamt
Repräsentanzen in der Mongolei unterhalten. Mit
deutscher Hilfe werden derzeit Gründung und Aufbau
von kleinen und mittleren Unternehmen gefördert, die
mongolischen Handelsgesetze reformiert und die
wirtschaftswissenschaftlichen Lehrpläne an der
staatlichen Universität überarbeitet. (The
Mongol Messenger, 30. 11. 95, S. 1) Klaus Fischer, der
bislang im Auftrag der Gesellschaft für Technische
Zusammenarbeit in der Mongolei Projekte zur Förderung
privaten Unternehmertums betreute, kritisierte
gegenüber der Deutschen Presseagentur die
undurchsichtige Gesetzgebung und die Höhe der
Besteuerung. Diese strangulierten die jungen mongolischen
Unternehmen. Inzwischen gebe es zahlreiche deutsche
Investoren in der Mongolei. Als Beispiele nannte Fischer
eine Lederfabrik und eine Täschnerei, die mit
deutscher Hilfe aufgebaut wurden. Auch im Bauwesen, in
der Teppichknüpferei, in der Möbel- und
Lebensmittelindustrie seien deutsche Investoren aktiv.
Nach Angaben von Radnagun Haltar, dem stellvertretenden
Direktor des dem mongolischen Industrie- und
Handelsministerium zugeordneten
Marktforschungs-Instituts, ist Deutschland der
wichtigste westeuropäische Handelspartner der
Mongolei. "Deutschland kann unsere Brücke zum
Markt Westeuropas werden", sagte Haltar. (zit. nach
Tatjana Flade, DPA, 14. 12. 95)
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Tschechien und Mongolei schließen Handelsabkommen.
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In Prag unterzeichneten der tschechische Handels- und
Industrieminister Vladimir Dlouhy und sein mongolischer
Amtskollege Tsevegmidiin Tsogt ein Handelsabkommen. (DW
Monitor-Dienst Asien, 12. 12. 95, S. 6)
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130 Millionen US-Dollar Überschuß im
Außenhandel.
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1995 exportierte die Mongolei Güter im Gesamtwert
von 476,2 Millionen US-Dollar - ein Anstieg um 58,9
Prozent gegenüber dem Vorjahr. 75 Prozent davon
erfolgte in harten Währungen. Mit 279,9 Millionen
US-Dollar machen Rohstoffe knapp 60 Prozent der Ausfuhren
aus, darunter Kupferkonzentrate aus Erdenet im Wert von
261,5 Millionen US-Dollar. Kupferkonzentrate wurden
ausgeführt nach Kasachstan (29,9%), in die Schweiz
(25,2%), nach Rußland (10,5%), Japan (9,4%),
SüdKorea (8. 7%). 72,7 Prozent der Fleischexporte
gingen nach Rußland. Die Einfuhren 1995 erreichten
einen Betrag von 345,0 Millionen US-Dollar; im Bereich
von industriellen Erzeugnissen ein Anstieg um 83,2
Prozent. Die Importe kamen hauptsächlich aus
Rußland (53,3%), Japan (10,9%), China (9,4%),
Südkorea (5,4%) und Deutschland (3,9%). (The Mongol
Messenger, 23. 12. 95, S. 2)
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Festnahmen in Innerer Mongolei.
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Wie erst einige Wochen später bekannt wurde, haben
die chinesischen Behörden in der Inneren Mongolei im
Dezember einige Dutzend Demonstranten festgenommen, die
sich sich an einer friedlichen Protestkundgebung in
Huhhot beteiligt hatten. Die meisten Festgenommenen sind
Mitglieder der Demokratischen Allianz Südliche
Mongolei, die sich für einen demokratischen
mongolischen Staat einsetzt. (AP, 1. 2. 1996)
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"Mongolische Geschichtsschreibung"
übersetzt.
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Die Tokyo Universität gab die "Mongolische
Geschichtsschreibung" des renommierten Mongolisten,
Prof. Sh. Bira, in englischer und russischer Sprache
heraus. (MM, 1. 1. 96, S. 1)