FoG:IS

Forschungsgruppe Informationsgesellschaft und Sicherheitspolitik

„The computer offers us both new models of mind and
a new medium on which to project our ideas and fantasies.“
Sherry Turkle


Der Übergang von der Industrie- zur Informationsgesellschaft bringt für gesellschaftliche Strukturen, Institutionen und Prozesse einen umfassenden Wandel mit sich, dessen Ausmaße noch nicht vollständig verstanden werden. Stichworte wie „flexible Netzwerkstrukturen“, „Entmaterialisierung der Wertschöpfung“ und „Beschleunigung“ beschreiben zwar Trends, können aber noch nicht ausreichend Auskunft über die Gesellschaftsform der Zukunft geben. In Teilbereichen liegen aber empirische Studien vor, die zu soziologischen und politikwissenschaftlichen Theorieansätzen geführt haben. In die sicherheitspolitische Forschung haben diese Entwicklungen jedoch bisher nicht ausreichend Eingang gefunden.

Auch im Bereich der Sicherheitspolitik ist ein grundlegender Wandel zu beobachten. Elektronische Überwachungstechnologien, Präzisionswaffen, die Nutzung von kommerziellen Produkten, „Informationskriege“ oder die „Revolution in Military Affairs“ stellen den Kernbereich staatlicher Existenz, das Gewaltmonopol, in Frage. Die Grenzen zwischen innerer und äußerer Sicherheit, zwischen Krieg und Frieden (auch: zwischen Krieg und Kriminalität) sowie zwischen Militär, Polizei und Geheimdiensten werden unscharf. Im Gefolge der US-amerikanischen Diskussion wird seit kurzem auch in Deutschland darüber diskutiert, ob und wie neue Informationstechnologien Aufgaben, Strategien und Institutionen der Sicherheitspolitik verändern und wie darauf reagiert werden sollte.

Die Forschungsgruppe Informationsgesellschaft und Sicherheitspolitik (FoG:IS) wurde im Sommer 1999 gegründet, um dieser Debatte ein solides Fundament zu geben. Bislang fehlt es an seriösen Studien, die nicht jede technische Innovation als militärischen Durchburch einschätzen oder als neues Sicherheitsrisiko bewerten, sondern fundierte Einschätzungen auf wissenschaftlicher Grundlage liefern. Die FoG:IS hat sich zum Ziel gesetzt, auf diesem Gebiet empirische Detailkenntnis mit theoretischer Reflexion zu verbinden. Dabei sollen neue Trends aufgespürt und abgeschätzt, implizite Grundannahmen der Diskussion auf ihre Ideologien abgeklopft sowie Alternativen zum militärisch dominierten Diskurs entwickelt werden.

Die FoG:IS arbeitet interdisziplinär als dezentraler internationaler Zusammenschluß von NachwuchswissenschaftlerInnen in verschiedenen Fächern. Neben der inhaltlichen Arbeit leistet FoG:IS damit auch einen Beitrag zur wissenschaftlichen Nachwuchsförderung. Der Großteil der Arbeit wird vernetzt und projektbezogen geleistet, daher kann die FoG:IS auf feste Strukturen oder einen großen Verwaltungsapparat verzichten.


Wir bieten:
InterviewpartnerInnen und ReferentInnen
Publikationen in Fachzeitschriften, der Presse oder in Online-Medien.
• wissenschaftliche Gutachten als Technikfolgenabschätzungen, strategische Analysen oder Politikempfehlungen
• Konferenzen, Workshops und andere Veranstaltungen
Kontakte zu thematisch verwandten Arbeitsgruppen und Initiativen
• die deutschsprachige Mailingliste Infowar.de
• eine Webseite mit Onlinetexten und einer systematischen Linksammlung (im Aufbau)
Bearbeitung von individuellen Anfragen und Recherchewünschen.
 

Wir sind:
Ralf Bendrath, Doktorand zum Thema „Das Militär in der Informationsgesellschaft“, FU Berlin; Listowner Infowar.de
Elvi Claßen, Doktorandin zum Thema „Krisen und Kriegskommunikation in der Informationsgesellschaft“; Lehrbeauftragte am Fachbereich Medienwissenschaft der Universität/GH Siegen
Olivier Minkwitz, Mitarbeiter der Arbeitsstelle Transatlantische Außen- und Sicherheitspolitik, FU Berlin; Mitherausgeber „antimilitarismus information“ (ami)
Regina Passier, freie Journalistin, Berlin
Georg Schöfbänker, Direktor des Österreichischen Informationsbüros für Sicherheitspolitik  und  Rüstungskontrolle (OISR), Linz


Kontakt:
Forschungsgruppe Informationsgesellschaft und Sicherheitspolitik (FoG:IS)
Ralf Bendrath
Freie Universität Berlin
Otto Suhr-Institut für Politische Wissenschaft
Ihnestraße 22, D-14195 Berlin
Fon ++49-30-838-2299, Fax ++49-30-838-4160

Folgende Adressen sind in Kürze erreichbar:
Email: info@fogis.de
World Wide Web: http://www.fogis.de
 


Letzte Änderung: 15.12.1999

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